Friday, 18 September 2015

Die US-Notenbank sendet das falsche Signal

Fed-Chefin Janet Yellen beantwortet die Fragen
der Journalisten nach der Leitzins-Entscheidung.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: Die Fed setzt weiter auf die Strategie des billigen Geldes. Ändert sie diese nicht endlich, wird es in einer nächsten Krise gefährlich.

Die Entscheidung ist also noch einmal vertagt, die US-Notenbank belässt ihren Leitzins vorerst bei null. Zu groß war offenbar die Furcht der Währungshüter, dass die erste Straffung der Geldpolitik seit neun Jahren die Konjunktur abwürgen, Chaos an den Finanzmärkten auslösen und viele Schwellenländer in die Krise stürzen könnte.

So berechtigt die Sorgen sind: Der Beschluss der Fed ist falsch. Die US-Wirtschaft wächst robust, die Arbeitslosigkeit ist kräftig gesunken. Gleichzeitig könnte die Inflationsrate bei einem parallelen Anstieg von Löhnen und Energiepreisen rasch zum Problem werden. Wann, wenn nicht jetzt, will die Notenbank damit beginnen, das unnatürliche Zinsniveau der letzten Jahre hinter sich zu lassen und zu normaleren Sätzen zurückzukehren? » | Ein Kommentar von Claus Hulverscheidt | Donnerstag, 17. September 2015