Wednesday 28 November 2007

Kann ein Lotto-Millionär eigentlich glücklich sein?

WELTONLINE: 30 Millionen Euro beträgt der Lotto-Jackpot bei der Ziehung heute Abend. Mark Lutter erforscht am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung den Lotteriemarkt. Er hat herausgefunden, warum Millionen Menschen ihre Tippscheine ausfüllen, obwohl sie wissen, wie gering die Gewinnchance ist.

WELT ONLINE: Wie hoch stehen die Chancen, den Jackpot zu knacken?

Mark Lutter: Die Wahrscheinlichkeit, sechs Richtige plus Zusatzzahl zu tippen liegt bei 1: 140 Millionen. Man könnte also sagen, wenn Sie einmal pro Woche einen Tipp abgeben, müssten Sie 2,7 Millionen Jahre spielen, um den Jackpot zu erwischen. Da läge Ihr Einsatz dann aber deutlich höher als der Gewinn.

WELT ONLINE: Was macht eigentlich das Lottospiel für die Forschung interessant?

Lutter: Es ist ein gesellschaftliches Phänomen. 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung spielen mindestens einmal in Jahr Lotto, davon wiederum die Hälfte, also rund 20 Millionen Deutsche, sind regelmäßige Spieler und tippen mindestens einmal im Monat – und setzen dabei durchschnittlich immerhin 30 Euro im Monat ein. Der Durchschnittseinsatz aller Lottospieler liegt bei 17 Euro. >>>

Mark Alexander