Tuesday 7 October 2008

Lehman Brothers hätte niemals untergehen dürfen

TAGES ANZEIGER: Lehman nicht zu retten war ein kolossaler Fehlentscheid. Seine dramatischen Folgen beweisen, dass Rettungspakete nötig sind - selbst wenn sie moralisch fragwürdig erscheinen.

Bei ihrem Kollaps hatte die Investmentbank Lehman Brothers rund 600 Milliarden Dollar Schulden in ihren Büchern, 160 Milliarden davon in Form von Obligationen. Diese waren rund um den Globus verteilt. Europäischen Pensionskassen besitzen sie genauso wie asiatischen Investoren. Alle waren glücklich darüber, sichere Papiere in ihrem Portfolio zu haben, denn Lehman-Obligationen galten bis vor sechs Monaten als mündelsichere Anlage.

Dann eskalierte die Finanzkrise. Nach den Rettungsaktionen bei Bear Stearns und den beiden Hypobanken Fannie Mae und Freddie Mac musste Blut fliessen. An Lehman wurde ein Exempel statuiert, die Bank wurde vom Fed und dem Finanzministerium ihrem Schicksal überlassen und brach zusammen. Die Folgen dieses Kollaps für die Besitzer der Obligationen schildert der «Economist» wie folgt: «Der Preis der Obligationen brach rasch auf 15 Cents per Dollar oder noch weniger ein, damit wurde über Nacht bei den Schuldnern mehr Geld vernichtet als bei den Aktionären über Monaten.» Lehman Brothers hätte niemals untergehen dürfen >>> Von Philipp Löpfe | 7. Oktober 2008

TAGES ANZEIGER:
EU zögert beim besseren Schutz für Sparer: Die EU hat die Entscheidung über eine Verbesserung der Einlagensicherung vertagt. >>> | 7. Oktober 2008

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