Wednesday, 15 April 2009

Geldpolitik: Der Welt droht ein Krieg der Währungen

WELT ONLINE: Die Finanzkrise macht die Zentralbanken erfinderisch. Immer mehr Staaten setzen im Kampf um Wettbewerbsvorteile auf die Abwertung ihres Geldes – auf Kosten der Nachbarn. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Wer die billigste Währung hat, kommt besser durch eine Krise und als erster aus ihr heraus.

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Am Devisenmarkt sind bereits erste drastische Folgen des Abwertungswettlaufs zu erkennen. Die Währungen jener Staaten, deren Notenbanken eine unkonventionell aggressive Geldpolitik verfolgen, haben sich in den vergangenen Wochen gegenüber dem Euro deutlich verbilligt. Bild dank der Welt

Goh Chok Tong hat die Zeichen der Zeit verstanden. Der Chef von Singapurs Notenbank setzt alles daran, seinen heimischen Dollar zu schwächen. Denn der Stadtstaat steht vor dem schwersten Wirtschaftseinbruch seit seiner Unabhängigkeit vor 44 Jahren und kann jede konjunkturelle Unterstützung gebrauchen.

Weltweit ist die Währungsschlacht eröffnet. Die Finanzkrise macht die Zentralbanken erfinderisch. Mit Devisenmarktinterventionen, billionenschweren Anleihekäufen oder ultrabilligem Geld starten Notenbanken einen Feldzug für die heimische Konjunktur. Immer mehr Staaten setzen im Kampf um Wettbewerbsvorteile auf die Abwertung ihres Geldes. Ein Blick in die Geschichte offenbart: Wer im internationalen Vergleich die billigste Währung hat, kommt besser durch eine Wirtschaftskrise und auch als erster aus ihr heraus. Der Abwertungswettlauf bietet auch Chancen für Anleger. Devisenfonds haben zuletzt prächtig an den Verschiebungen der Wechselkurse verdient. Das beste Produkt liegt in diesem Jahr zweistellig im Plus. >>> Von Holger Zschäpitz | Mittwoch, 15. April 2009