Wednesday, 16 September 2009

US-Milliardär erschiesst sich nach Ermittlungen der Steuerbehörde

BERNER ZEITUNG: Um 100 Millionen Dollar soll Finn Caspersen den US-Fiskus betrogen haben. Bevor die Steuerbehörde Anklage gegen den Mäzen erheben konnte, tötete sich dieser in seinem Golf-Club. Das Schicksal des Superreichen und prominenten Wohltäters erschüttert Amerika.

Vorbildlicher Bürger oder Steuerbetrüger? US-Milliardär Finn Caspersen brachte sich letzte Woche um. Bild: Berner Zeitung

Dollars, exquisite Clubs und teure Pferde waren seine Welt; sein Name ist in Ehrenhallen von US-Elite-Universitäten eingraviert: Finn Caspersen, bekannter Mäzen und Milliardenerbe der amerikanischen Konsumenten-Kreditbank Beneficial Corporation, hat sich letzte Woche erschossen. Seine Leiche wurde mit einer Kugel im Kopf auf dem Shelter Harbor Golf-Club in Rhode Island gefunden. Niemand rechnete damit, dass der 67-Jährige, der an Krebs litt, Selbstmord begehen würde. Was hat den Philanthropen – er spendete Dutzende Millionen für Spitäler und Universitäten – derart verzweifeln lassen?

Es war wohl das Geheimnis, das er mit sich herumtrug: Die US-Steuerbehörde verdächtigte ihn des Steuerbetrugs. Als er sich selbst richtete, bereiteten Steuerdetektive gerade eine Klage gegen ihn vor: Er soll Teile seines Vermögens bei der LGT, der Bank des Fürstenhauses von Liechtenstein, parkiert haben – vorbei am Fiskus. Die Summe, die dem Staat so entging, beläuft sich angeblich auf 100 Millionen Dollar. Gegenüber der «New York Times» sagte eine eingeweihte Person, die nicht genannt werden will, Caspersen drohte sogar eine Gefängnisstrafe. Vielleicht wollte er mit dieser Schande nicht leben. Fürchtete er sich vor dem 23. September? >>> cha | Mittwoch, 16. September 2009