Sunday, 4 July 2010

Haushaltskrise: Wo Obama irrt

ZEIT ONLINE: Europa entdeckt die Tugend des Sparens. Es sollte nicht auf die Rufe aus Amerika hören, mehr Geld auszugeben

Photobucket
Sparen oder mehr Geld ausgeben? US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: Zeit Online

In der Panik, die nach dem Crash von 2008 ausbrach, sangen sie alle mit einer Stimme, von Washington über Berlin bis Peking: »Wir fluten die Wirtschaft mit Geld und Nachfrage, koste es, was es wolle. Nie wieder Weltwirtschaftskrise wie in den Dreißigern!« Nach der griechischen Fast-Pleite und inmitten einer zögerlichen Erholung ist der Chor zerfallen. In Europa stehen die Sparer und Schuldenkiller; in Amerika will Obama die »Fehler der Vergangenheit« nicht wiederholen und bedrängt zumal die Deutschen, weiter zu fluten. Sein Chefideologe Paul Krugman, der Nobelpreisträger, hält ihnen gar den Unglückskanzler Heinrich Brüning (1930 bis 1932) vor, der mit seiner Geiz-ist-Heil-Politik den »Untergang der Weimarer Republik besiegelt« hätte.

Unsere Angela Brüning ist diesmal, anders als zu Beginn der Griechenkrise, mit ihrem 80-Milliarden-Sparprojekt nicht allein. Die Briten, als Defizit-Sünder fast so schlimm wie die Griechen, wollen bis 2016 gar 155 Milliarden Euro schaffen. Selbst Merkels Widersacher Sarkozy, dessen Land die Staatsgläubigkeit erfunden hat, will in drei Jahren 100 Milliarden Euro einsparen. Sind die Europäer klüger als die Amerikaner? Ja. Weiter lesen und einen Kommentar schreiben >>> Von Josef Joffe | Freitag, 02. Juli 2010