Saturday 18 September 2010

Kubanischer Newspeak und die harte Realität: Raúl Castro ringt sich zu Reformen durch und gibt sie als Retuschen aus

NZZ ONLINE: Die Machthaber in Havanna maskieren Abstriche am orthodoxen Sozialismus als Perfektionierung des kubanischen Modells. Doch das Wirtschaftsdebakel lässt ihnen keine andere Wahl, als Freiheitsräume in der Arbeitswelt einzuführen.

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Ein Kubaner trägt Blumen aus seinem Auto, die er an einem Verkaufsstand auf dem Lebensmittelmarkt «Cuatros Caminos» bei Havanna verkaufen will. Bild: NZZ Online

Und Fidel hatte doch recht, als ihm der Satz entglitt, das kubanische Modell funktioniere nicht einmal mehr in Kuba selbst. Zwar deutete der «Líder máximo» seine gegenüber einem Journalisten geäusserten häretischen Worte, als sie publik geworden waren, zum Scherz um, den seine unbedarften Zuhörer nicht verstanden hätten. Wenige Tage später aber traf Raúl Castro die ersten dezidierten Massnahmen zur Korrektur des bankrotten Systems.

Das Gesicht wahren

Die Einführung von Leistungskriterien im Staatssektor, der Verzicht auf fiktive Vollbeschäftigung und die Entlassung von vorerst einer halben Million Staatsangestellten in eine Privatwirtschaft, welcher ein fruchtbarer Nährboden erst noch bereitet werden muss, sind wahrhaftig keine blossen Retuschen. Es sind tiefe Einschnitte in die Orthodoxie der Kommunistischen Partei Kubas. Weiter lesen und einen Kommentar schreiben >>> Peter Gaupp, San José de Costa Rica | Freitag, 17. September 2010

THE TELEGRAPH: Cuba to make 500,000 state employees redundant: Cuba has announced it will make at least half a million state workers redundant and reduce restrictions on private enterprise in the most dramatic step yet to remodel employment on the communist-run island. >>> | Monday, September 13, 2010