STERN.DE: Er schreckt nicht vor drastischen Worten zurück: Der Chef der Linksradikalen, Alexis Tsipras, vergleicht im Interview mit stern.de die Situation Griechenlands mit der Lage im Kalten Krieg.
Herr Tsipras, Sie machen Europa Angst. Sie können bei den Wahlen am 17. Juni griechischer Premierminister werden, und je mehr ihre Popularität steigt, desto tiefer rauschen die internationalen Aktienkurse in den Keller.
Sie sehen also, es geht nicht nur darum, dass ein junger politischer Führer extreme Positionen vertritt und damit das politische Establishment stört. Alle haben begriffen: Diese Wahl betrifft ganz Europa. Die Menschen spüren, dass wir die Unterstützung des griechischen Volkes genießen, weil wir unser Wahlversprechen erfüllen werden. Nämlich das Memorandum zu annullieren.
Sie meinen das Sparabkommen zwischen Griechenland und seinen internationalen Geldgebern. EU-Kommission Zentralbank und Währungsfonds.
Es gibt keine Alternative. Entweder diese Troika rückt von der beschlossenen Sparpolitik ab. Oder sie versetzt die ganze Euro-Zone in Gefahr. Sie müssen verstehen: Das Memorandum ist erledigt. Die Sparpolitik hat sich als falsches Medikament der Therapie erwiesen. Nicht nur für Griechenland, auch für Portugal, Spanien und Italien. » | Interview: Andreas Albes und Ferry Batzoglou | Dienstag, 29. Mai 2012
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