Saturday, 5 April 2014

Tu felix Helvetia: 3300 Euro Mindestlohn für die Verkäuferin


DIE PRESSE: Die bevorstehende Volksabstimmung genügt schon, damit bereits jetzt Schweizer Unternehmen den Mindestlohn auf 4000 Franken erhöhen.

Beim Urlaub sind die Schweizer sparsam. Sechs Wochen? Nicht notwendig, befand das Volk im März 2012 und stimmte mit beachtlichen 67 Prozent gegen eine Initiative, die den Mindesturlaub um zwei Wochen ausweiten wollte.
Beim Geld aber kennen die Eidgenossen keine Grenze nach oben - oder besser: nur eine sehr, sehr hohe Grenze. Während die deutsche Bundesregierung am Mittwoch - nach überaus heftigem Tauziehen - einen Mindestlohn von 8,50 Euro brutto pro Stunde beschlossen hat, dringt man in der Schweiz in völlig andere Sphären vor: Lidl, Aldi (der Schweizer Hofer) und jetzt auch die Bekleidungskette H & M haben eben einen Mindestlohn von 17,98 Euro pro Stunde umgesetzt. Hochgerechnet auf den Monat sind das 3269 Euro brutto für eine ungelernte Arbeitskraft. Nur zum Vergleich: Das Durchschnittseinkommen in Österreich liegt bei 2163 Euro brutto. » | Von Norbert Rief | Die Presse | Samstag, 05. April 2014