Sunday 22 March 2020

Italien fährt Wirtschaft größtenteils herunter


FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: In Italien sollen Unternehmen, die keine lebenswichtigen Güter oder Dienstleistungen produzieren und anbieten, die Arbeit einstellen. Rapide steigende Sterbezahlen zwingen die drittgrößte Volkswirtschaft der EU zu diesem Schritt.

Italien schließt angesichts immer weiter steigender Totenzahlen durch die Coronavirus-Pandemie die gesamte nicht lebensnotwendige Produktion. Davon seien Supermärkte, Banken, Post und Apotheken ausgenommen, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Samstagabend. „Es ist die schwerste Krise für das Land seit dem Zweiten Weltkrieg.“ Nun werde jede produktive Tätigkeit eingestellt, „die nicht entscheidend und unerlässlich dafür ist, uns essenzielle Güter und Dienstleistungen zu garantieren“. Diese drastische Maßnahme in der drittgrößten Volkswirtschaft der EU soll zunächst bis 3. April gelten.

Das Land hatte am Samstag an nur einem Tag fast 800 Tote vermeldet und damit so viele wie nie seit dem Ausbruch des Virus im Land. Bisher starben 4825 Menschen, teilte der Zivilschutz in Rom mit. Das waren 793 mehr als am Vortag. Besonders stark betroffen ist die nördliche Region Lombardei, wo das Virus Ende Februar ausgebrochen war und die Krankenhäuser mittlerweile vor dem Kollaps stehen. Die wirtschaftlichen Schäden für das hoch verschuldete Land sind jetzt schon unermesslich. » | Quelle: dpa | Sonntag, 22.März 2020