Friday, 3 June 2022

Österreich: Wie die Teuerung Familen trifft

DER STANDARD: Wenn Liliana an der Supermarktkasse steht, dann muss sie erst einmal kräftig schlucken. Erdäpfel sind um 18 Prozent teurer als noch vor einem Jahr, Tomaten um 44 Prozent. Aber auch Teebutter, Brot, Öl – die Inflation ist am Esstisch angekommen. Dazu kommen die gestiegenen Kosten für Sprit und Energie. Während die Inflationsrate im April des Vorjahrs rund zwei Prozent betrug, lag sie nach Schätzungen der Statistik Austria diesen Mai schon bei acht Prozent. Das ist der höchste Wert seit September 1975.

Für Liliana, Mutter von zwei Kindern, ist die finanzielle Belastung enorm: „Ich kaufe nur noch beim Diskonter oder Produkte mit starkem Preisnachlass. Ich weiß nicht, wo ich noch sparen soll?“

Sie gehört zu den Familien, die schon bislang ihr gesamtes Einkommen ausgeben mussten, um die monatlichen Fixkosten zu decken. Nun müssen sie auf weniger hochwertige Produkte umsteigen, sich verschulden. Besserverdiener dagegen können ihren Lebensstandard meist beibehalten.

DER STANDARD hat mit vier Familien gesprochen und sie gefragt, wo sie die Teuerung spüren, wie sie den Gürtel enger schnallen und was sie sich noch leisten. Auskunft gaben ein junges Paar, eine Familie mit einem fünfjährigen Sohn, eine Alleinerziehende mit zwei Kindern und eine vierköpfige Familie. » | Freitag, 3. Juni 2022