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Monday, 1 February 2010

Davos: Sarkozys Wutrede über Kapitalismus

WELT ONLINE: Frankreichs Staatspräsident teilt auf dem Weltwirtschaftsforum in den Schweizer Alpen kräftig aus. Nicolas Sarkozy spricht von einer "Entartung des Kapitalismus" und wettert gegen den Freihandel, zumindest, wenn dadurch Länder mit den Waren anderer Staaten überschwemmt werden. Konkret wird er jedoch nicht.

Ganz sanft ging Nicolas Sarkozy die Sache an. Er sei nach Davos gekommen, weil er wolle, „dass wir alle gemeinsam die Lehren aus der Krise ziehen“, sagt er gleich zu Beginn seiner Rede bei der offiziellen Eröffnung des Weltwirtschaftsforums. Und er bekennt vor Hunderten von Managern und Unternehmern im Davoser Kongresszentrum mit Blick auf die Krise, dass „wir alle dafür verantwortlich sind“. Immerhin.

Doch dann legt der französische Präsident los. Und wie. Was die Menschheit erlebe, sei „nicht eine Krise in der Globalisierung, sondern eine Krise der Globalisierung“. Man könne eine „Entartung des Kapitalismus“ beobachten. Einen „Kapitalismus, in dem es üblich war, bevorzugt mit dem Geld anderer zu spekulieren“. Einen Kapitalismus, in dem „der Unternehmer hinter den Spekulanten trat, in dem der Kapitalanleger wichtiger war als der Arbeitnehmer“. Einen Kapitalismus, in dem „die Gegenwart alles war und die Zukunft nichts mehr zählte“ [sic]

Munter geht es weiter. Freihandel und Wettbewerb? Schön und gut, so Sarkozy. Aber die seien nur „Mittel zum Zweck, nicht der Zweck an sich“. Und damit eben auch im Zweifel relativ.

„Ich bin für den Freihandel“, fährt Sarkozy denn auch fort, aber der sei obenan gestellt worden, „und dadurch wurde die Demokratie geschwächt“. Und überhaupt, wenn der unbehinderte Güterhandel dazu führe, dass Länder mit den Waren anderer Staaten überschwemmt würden, dann werde „diese Funktionsstörung“ zu protektionistischen Reaktionen führen. Die Drohung dürfte sich vor allem an China richten, auch wenn Sarkozy es vermeidet, konkret zu werden. >>> Von O. Gersemann und M. Hollstein | Mittwoch, 27. Januar 2010

Friday, 15 May 2009

Finanzkrise: Obama prangert Gier und Egoismus der Eliten an

WELT ONLINE: Mit deutlichen Worten hat US-Präsident Barack Obama in einer Rede an der Universität von Arizona amerikanische Eliten kritisiert. Viele Banker an der Wall Street seien wegen kurzfristiger Gewinne und Bonuszahlungen vom Weg abgekommen. Die Universität hatte Obama vorher den Ehrendoktor verweigert.

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Rechnet mit gierigen Managern ab: US-Präsident Barack Obama geißelt den Egoismus der Führungskräfte seines Landes. Bild dank der Welt

US-Präsident Barack Obama hat in einer Rede vor Studenten Gier und Egoismus angeprangert. Die USA und die gesamte Welt befänden sich gerade in einer Zeit "außergewöhnlicher Schwierigkeiten", sagte der Präsident auf der Abschlussfeier der Universität von Arizona in Tempe.

Verantwortlich seien dafür größtenteils die politischen und wirtschaftlichen Eliten, sagte Obama vor 63.000 Zuhörern. Statt sich um die Interessen des Landes und die der Bürger zu kümmern, sorgten sich viele Politiker vor allem um die nächsten Wahlen. Viele Banker an der Wall Street seien wegen kurzfristiger Gewinne und Bonuszahlungen vom Weg abgekommen.



Obwohl US-Hochschulen die Redner bei ihren akademischen Feiern in der Regel mit Ehrendoktortiteln auszeichnen, ging Obama leer aus. Die Universität von Arizona hatte dem Präsidenten bereits im Vorfeld eine Abfuhr erteilt und erklärt, er habe für die Auszeichnung noch nicht genug geleistet. >>> AFP/AP/fsl | Donnerstag, 14. Mai 2009